Mein Arbeitsansatz
Seit vielen Jahren arbeite ich als Coach und helfe Menschen, die in komplexen, verfahrenen Situationen festhängen. Die sich beruflich in der Sackgasse fühlen oder unter Prüfungsangst leiden. Und ich bin Malerin. Zwischen diesen beiden Bereichen besteht eine eigene Beziehung, ein Zusammenhang, eine Wirkung.
Wenn sich Respekt in pures Staunen verwandelt.
In der Regel male ich drei bis vier Bilder gleichzeitig und doch nacheinander. Und ich male fast alles mit meinen Fingern. Ich schätze alle meine Maler-Werkzeuge und dennoch, kein Pinsel konnte mir bisher das liefern, was aus meinen Fingern fließt. Ich liebe es zu sehen, wie die Farben zueinander finden. Und das Schönste dabei ist, in der scheinbar wahllosen Grundierung bereits Anzeichen von Formen und Bildern zu entdecken. Daran weiterzuarbeiten, zu entwickeln, zu verwerfen, neu anzusetzen, zu reduzieren - und manchmal auch kurz zu kapitulieren, um später weiterzumachen und zu vollenden. Um dann an dem Punkt anzukommen, an dem es genug ist und sagen zu können: „Das Bild ist gut so wie es ist“. All das habe ich lernen müssen, so wie im echten Leben und so wie meine Klienten auch: mutig zu sein, Neues zu wagen, Unsicherheit zuzulassen, nicht zu wissen was auf einen zukommt.
Es kommt oft anders, als man denkt.
Und so ist es beim Malen auch. Meine Klienten lassen sich im Coaching in das Gefühl der Unsicherheit fallen. Sie lassen sich ein auf das was kommt. Und es kommt! Dieser unbeschreibliche Moment, wenn etwas, wie aus dem Nichts heraus beginnt zu führen. Bei mir wählen sich die Farben wie von allein. Ich beginne mit der ersten, der zweiten, der dritten von meist sieben Schichten. Ich drehe und wende den Rahmen anfangs ca. alle 15 Minuten, damit ich mich nicht sofort binden kann. Damit mein Verstand sich hintenanstellt. Ich frage mich, warum sich meine Finger immer und immer wieder in diese oder jene Richtung der Bildentwicklung bewegen. Ich habe nicht im Kopf etwas Bestimmtes zu malen. Ich habe es auch überhaupt nicht in der Hand, bewusst und selbstbestimmt zu malen. Alles gestaltet sich aus mir heraus, wenn ich bei mir angekommen bin. Wenn ich mich zur Verfügung stelle, nicht nur ein Bild zu malen, sondern ein Werk. Ein Wirkbild.
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Wenn sich Nebel lichten und Klarheit zeigt.
Meistens finde ich nach der vierten Schicht eine kleine Stelle, auf der ich aufbauen darf. Sie braucht meine ungeteilte Aufmerksamkeit und Zeit damit ich mich in der Geschichte verlieren kann, die ich noch nicht kenne. Alles verschwimmt vor meinen Augen, und dann irgendwann zeigt sich der Weg, es geht Schritt für Schritt, ich sehe immer klarer. Alles, was ich nicht mehr auf der Leinwand brauche, kommt weg. Ich werde hingeführt zu dem, was es werden soll, zum Zweck des Bildes. Ich bin so etwas wie eine Erfüllungsgehilfin. Auch für mich ist es ein Phänomen: Ich bin der Zeit voraus und trotzdem schon verbunden.
So wirken meine Werke.
Manche Menschen nehmen meine Bilder gar nicht wahr. Andere fühlen sich wie magisch davon angezogen, für sie sollen sie sein. Es sind Katalysatoren, Lebensbegleiter, Knotenlöser. Es sind Coachingbilder. Sie stellen bereit, was nicht in Worten zu beschreiben ist. Sie lösen aus, sie leiten an. Im persönlichen Leben genauso wie in der Geschäfts- und Arbeitswelt. Meine Bilder fügen sich nicht den allseits bekannten Regeln und Normen der Kunst oder richten sich nach dem „goldenen Schnitt“ aus.
Sie lassen ihn vielfach einfach nicht zu. Sie haben nicht die Aufgabe eine ruhende Augenweide zu sein. Im Gegenteil, meine Bilder lösen erhöhte Gehirnaktivität aus. Sie lassen sich nicht auf einmal und als Ganzes erfassen. Sie irritieren, sie lassen Lücken für die eigene Interpretation.
Der Betrachter findet in den Bildern seine eigene Geschichte wieder und Antworten, von denen er gar nicht wusste, dass er sie sucht. Die Lebenswelt meiner Kunden verbindet sich mit meinen fantastischen Welten aus Acryl. Das mag sonderbar klingen, aber nicht für jene Menschen, die bereits wissen, dass es noch viel mehr gibt, als das was wir sehen.